Beschichtung

Beschichtungssystem für Holz

Die Entscheidung für oder gegen Holz im Außenbereich hängt im wesentlichen von der Qualität der Holzbeschichtung ab.

Leider wurde in den vergangenen 20 Jahren vorallem durch ungeeignete Beschichtungssysteme der gute Ruf des Holzfensters allgemein geschädigt. Absplitternde Farbschichten, die nur mit großem Aufwand renoviert werden können, machten den Werkstoff Holz unattraktiv.

Es gibt zwei wesentliche Gründe für diese Misere:

  1. Die Umstellung von lösemittelhaltiger auf wasserbasierte Beschichtung erforderte völlig neue Beschichtungssysteme, für die keine Langzeiterfahrungen existierten.
  2. Es gab keine einheitliche Norm für Testverfahren zur Beurteilung von Farbsystemen, so dass die mangelhafte Qualität erst nach vielen Jahren erkennbar wurde.

Inzwischen hat sich die Situation geändert!

Die Europanorm EN927 Teil 3

Europaweit wurde inzwischen eine Norm zur Beurteilung von Holzbeschichtungssystemen entwickelt. Diese Norm beinhaltet neben vielen anderen Prüfkriterien einen Freilandbewitterungstest über ein ganzes Jahr. Hierbei werden Testhölzer (10cm x 37,5cm) in einem Winkel von 45° bewittert. Das Holzstück wird in gleichmäßigen Zeitabständen auf Glanzverlust, Farbveränderung, Blasenbildung, Pilzbefall, Rissbildung, Kreidung und Haftungsverlust untersucht. Das Bestehen dieses Tests wird von Experten mit einer Mindesthaltbarkeit von 5 Jahren bei der Fensterbeschichtung gleichgesetzt.

Der Anhang „G“

Im Anhang „G“ der Europanorm EN297 Teil 3 wird ein erweiterter Test beschrieben. In das Probeholz wird nach der Beschichtung eine Wasserfalle (Loch) von 25mm Durchmesser und 5mm Tiefe gebohrt. Durch den Aufstellwinkel von 45° kann sich in der unbeschichteten Vertiefung Regenwasser sammeln, so dass die Farbschicht von Wasser hinterwandert werden kann. Die Farbe muss sich nun im Randbereich der Bohrung bewähren, was eine sehr hohe Anforderung darstellt und nur schwer erfüllbar ist.

Deshalb sollte der Anhang „G“ stets erfüllt sein, „wenn für das zu beschichtende Bauteil die Gefahr besteht, dass Wasser eindringt“.

Wir erkennen diese Gefahr und fordern deshalb von unserem Farblieferanten die im Anhang „G“ beschriebene Prüfung.

Bestehen Sie gerade bei der Beschichtung auf geprüfte, höchste Qualität! Es gibt auf dem deutschen Markt zur Zeit kein weiteres System, welches diesen Qualitätsnachweis erbringen kann.

Unser Farbsystem erfüllt die Europanorm EN927 Teil 3, Anhang „G“

Arbeitsgänge für die Beschichtung

Unser Beschichtungssystem kann seine außergewöhnliche Qualität nur erreichen, wenn es in einem komplexen und aufwendigen Verfahren sorgfälltig verarbeitet wird. Herkömmliche Beschichtungssysteme, die im Grundierungsbereich Acrylate verwenden, können komplett im Laufe eines Tages aufgebracht werden. Das korrekte Beschichtungsverfahren unseres Farbsystems benötigt volle 4 Tage und erfolgt in folgenden Arbeitsschritten:

Grobschliff

Grobschliff

Zuerst wird die rohe Holzoberfläche relativ grob vorgeschliffen (nicht finiert oder hydrogehobelt). Diese rauhe Oberfläche ist um ein vielfaches saugfähiger als eine spiegelglatte Hobelfläche und erlaubt erst jetzt eine ordnungsgemäße Imprägnierung mit den geforderten Einbringmengen. Viele Großhersteller scheuen den Mehraufwand, den der Grobschliff verursacht.

 

Imprägnierung im Trogtränk-Verfahren

Imprägnierung

Die erste Imprägnierung erfolgt im Trogtränk-Verfahren. Die Fensterrahmen werden dabei tatsächlich in einer Tauchwanne in die Farbe eingetaucht. In der Großserie wird „aus Gründen der Rationalisierung“ meist nur im Flutverfahren gearbeitet, d. h. die Fenster hängen an Haken und werden mit Farbe berieselt. Dieses Verfahren ist nicht mit dem Trogtränken gleichzusetzen! Das Holz nimmt beim Trogtränken wesentlich mehr Farbe auf. Nur eine farblose Imprägnierung, ohne jede Pigmentierung, ermöglicht Einbringtiefen von 6mm und kann die feinen Gänge im Holz für Wasser verschließen. Unsere Imprägnierung benötigt eine Trocknungszeit von 24 Stunden. Dadurch hat die Farbe genügend Zeit in das Holz einzudringen. Schnelltrocknende Farbsysteme können das nicht.

 

Manueller Zwischenschliff

Zwischenschliff

Durch die wasserbasierte Imprägnierung quillt das Holz. Es folgt nun ein feinerer manueller Zwischenschliff bei dem auch Ecken und Kanten nachgeschliffen werden.

 

Alkydharzgrundierung

Grundierung

Zum zweiten Mal wird mittels Trogtränken eine dünnflüssige, sehr langsam trocknende Alkydharzgrundierung mit Farbpigmenten eingebracht. Diese Schicht dient als Haftvermittler und verhärtet die Holzfasern für den nachfolgenden Schleifgang.

 

Feinschliff

Feinschliff

Nochmals wird geschliffen, aber ganz behutsam um möglichst wenig von der vorher aufgebrachten Haftvermittlerschicht abzutragen. Die zwei vorange- gangenen Schleifgänge zeigen nun ihre Wirkung. Es muss nur noch leicht geschliffen werden, die Grundierung bleibt auch an den Ecken und Kanten intakt.

 

V-Fugenversiegelung

Offene Fuge wird versiegelt

Nun werden alle offenen Fugen innen und außen mit einer speziellen V-Fugenversiegelung behandelt, um die Wasseraufnahme im Hirnholzbe- reich noch weiter zu senken.

 

Sprühverfahren

Aufsprühen der Beschichtung

Im letzten Arbeitsschritt erfolgt die Beschichtung im Sprühverfahren. Die Schichtstärke wird für jedes Bauvorhaben kontrolliert und protokolliert. Wir garantieren Ihnen eine Mindestschichtstärke von 120μm auch im lasierenden Bereich.

 

Wir haben uns für unser Beschichtungssystem und die aufwendige Verarbeitung entschieden, weil sie zusammen die derzeit beste und haltbarste Beschichtung für Holz ermöglichen.